Heute im Ausschuss für Gesundheit, Pflege und Prävention: Sepsis Überlebende nicht alleine lassen!
Eine Sepsis ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion und führt schlimmstenfalls zu Organversagen. Unbehandelt endet eine Sepsis immer tödlich. Von rund 230.000 Erkrankten pro Jahr sterben mehr als 85.000.
Das sind mehr als an Herzinfarkten und Schlaganfällen zusammen.
Bei der Schwere der Erkrankung ist es klar, dass es danach sehr schwierig sein kann, wieder in den gewohnten Alltag zurückzufinden:
Mehr als 30% der Überlebenden bleiben im Jahr nach der Krankenhausentlassung pflegebedürftig, 13% bleiben dauerhaft auf Pflege angewiesen.
Trotz dieser erschreckenden Zahlen werden nur 5% der Sepsis-Überlebenden aus der Klinik in eine Reha-Einrichtung entlassen.
Alle anderen stehen vor einer klaffenden Versorgungslücke: Es fehlt an der zielgerichteten Vermittlung von Reha-, Hilfsmittel-, Pflege- und Nachsorgeangeboten.
Mit ihren Fragen und Ängsten rund um die Sepsis und deren Folgen, die das Leben teilweise dauerhaft einschränken können, bleiben die Betroffenen allein.
Und genau das wollen wir ändern:
Wir fordern Sepsislotsen und Sepsislotsinnen, die als Bindeglied zwischen der stationären und der anschließenden ambulanten Behandlung Betroffene und Angehörige begleiten, beraten und unterstützen. So lange, wie es eben nötig ist, um wieder so gesund wie möglich zu werden.